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Ersatzfreiheitsstrafen bei schwer erreichbaren Personen vermeiden (EFS-SEP)

Die Vermeidung von Ersatzfreiheitsstrafen (EFS) ist ein Thema, das die Justiz bundesweit beschäftigt. In den Gefängnissen befinden sich rund 10% der Gefangenen, weil sie eine Geldstrafe nicht bezahlt haben. Jährlich sind das rund 56.000 Menschen. Das Land Berlin möchte herausfinden, warum so viele Menschen eine EFS antreten – obwohl dort viel getan wird, um die Haft durch das Ableisten gemeinnütziger Arbeit zu vermeiden. Gemeinsam mit dem Kriminologischen Dienst und den Sozialen Diensten der Justiz bringen wir in diesem Projekt mehr über den Personenkreis, der nicht durch Vermeidungsmaßnahmen erreicht wird, in Erfahrung. Aus der Forschung ist bekannt, dass sich die Menschen häufig in desolaten Lebenssituationen befinden, keinen festen Wohnsitz haben und häufig sozial marginalisiert sind.

Das Forschungsprojekt will verstehen, warum Angebote der gemeinnützigen Arbeit (GA) häufig nicht genutzt werden. Dazu untersuchen wir u.a., wie viele Personen in EFS kamen, die durch die Vermittlungsstellen nicht erreicht wurden, nicht erfolgreich die GA abgeleistet haben oder andere Maßnahmen zur Vermeidung der EFS nutzten. Weiterhin interessieren uns die Arbeitsprozesse im Rahmen der GA in Berlin genauso wie statistische Daten zu Erledigungen. Letztlich versuchen wir der Antwort auf die Frage, ob die GA ein tatsächlich wirksames Instrument zur Vermeidung von EFS darstellt, näherzukommen.

Laufzeit: Dezember 2023-Juli 2025

Projektteam